Aktuelles, Startseite, Stellungnahmen

Pressemitteilung der LAG Schulsozialarbeit NRW e.V.: Bundesweite Befragung Schulsozialarbeit – Studie der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (HTW Saar) (Sebastian Rahn/Lars Bieringer)

Die ersten Ergebnisse der bundesweiten Befragung Schulsozialarbeit – Studie der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (HTW Saar) (Nprof. Dr. Sebastian Rahn und Lars Bieringer) sind veröffentlicht und werden in der überregionalen Presse aufgegriffen.

Die LAG Schulsozialarbeit NRW e.V. nimmt wie folgt Stellung:

Die ersten veröffentlichten Ergebnisse machen deutlich, wie notwendig es ist, verbindliche und trägerübergreifend vereinbarte Qualitätsstandards für Schulsozialarbeit zu vereinbaren.

Aufgrund der Komplexität des Handlungsfeldes halten wir es für wichtig, dass die Schulsozialarbeitenden aus der Praxis an der Auswertung und den Schlussfolgerungen der Befragung beteiligt werden.
Das Handlungsfeld Schulsozialarbeit ist eine rechtskreisübergreifende Tätigkeit. Die Vernetzung von Schule und Jugendhilfe sind gemeinsam zu denken. Eine gelingende Kooperation muss gewährleistet sein. Hier ist die Expertise der Schulsozialarbeitenden aus der Praxis entscheidend, um Schlüsse zu ziehen.

Als LAG Schulsozialarbeit NRW e.V. vertreten wir deshalb die Verortung von Schulsozialarbeit sowohl im System Schule als auch im Jugendhilfesystem.
Schulsozialarbeit ist Soziale Arbeit in Schule und im Schnittfeld von Schule sowie Kinder- und Jugendhilfe verortet. Aufgrund dieser fachlichen Definition ist und muss Schulsozialarbeit dauerhaft trägerübergreifend verankert sein.

Die Träger und Politik sind aufgefordert, hier eine gelingende Verantwortungsgemeinschaft sicherzustellen.

Für den LAG Schulsozialarbeit NRW e.V. stellt die Professionalisierung des Handlungsfeldes eine sinnvolle Strategie zur Verhinderung der Abwanderung von Schulsozialarbeitenden dar.

Die Qualitätsentwicklung in der Schulsozialarbeit und die qualifizierte Weiterentwicklung von Angeboten der Schulsozialarbeit hängen von einer dynamischen und konstruktiv-kritischen Zusammenarbeit in der Verantwortungsgemeinschaft ab.

Die Finanzierung des Handlungsfeld Schulsozialarbeit muss auf fachlichen Standards beruhen und verlässlich sein.

Als LAG Schulsozialarbeit NRW e.V. arbeiten wir auf Landes- und Bundesebene daran, die Arbeitssituation der Mitglieder und von Schulsozialarbeitenden zu verbessern sowie trägerübergreifende Qualitätsstandards Schulsozialarbeit zu erarbeiten.

Gerne machen wir auf die Qualitätsstandards der LAG Schulsozialarbeit NRW e.V. aufmerksam, welche mit den Mitgliedern der LAG Schulsozialarbeit NRW e.V. kontinuierlich weiterentwickelt werden: https://www.schulsozialarbeit-nrw.de/meilenstein-qualitaetsstandards/

Auf die Schulsozialarbeitenden sind in den letzten Jahren vermehrt Aufgaben hinzugekommen. Die besondere Schwere der Arbeit hat sich erhöht. Die Rahmenbedingungen und Arbeitsbedingungen der Schulsozialarbeitenden wurden dabei nicht verbindlich festgelegt. Das muss sich ändern.

Die bundesweite Befragung zur Schulsozialarbeit von Nprof. Dr. Sebastian Rahn und Lars Bieringer (htw Saar) zeigt deutlich, wie wichtig vergleichbare Rahmenbedingungen für alle Schulsozialarbeitenden und Standards in der Schulsozialarbeit sind.

Im Handlungsfeld der Schulsozialarbeit in NRW fehlt derzeit ein fachlicher Overhead für landesbedienstete Schulsozialarbeitende und eine Dynamisierung der Finanzmittel in der Förderrichtlinie Schulsozialarbeit. Doch nur so kann Schulsozialarbeitenden in allen Trägerstrukturen die notwendige Fachaufsicht und Fachberatung gewährleistet werden. Nur so kann der bereits erreichte quantitative Ausbau von Schulsozialarbeit an Schulen beibehalten werden.

Schulsozialarbeit ist ein Handlungsfeld, welches seit Jahrzeiten chronisch unterfinanziert ist.

Es ist in der Verantwortung von politisch Verantwortlichen, das Handlungsfeld der Schulsozialarbeit trägerübergreifend mit den notwendigen Finanzmitteln zu stabilisieren und auszugestalten.

Ein perspektivischer trägerübergreifender Ausbau der Schulsozialarbeit mit dem Ziel allen Kindern und Jugendlichen an allen Schulen den Zugang zur Schulsozialarbeit zu gewährleisten und Bildungsstandards für alle gleich sicherzustellen, sollte durch politisch Verantwortliche sukzessive und transparent angestrebt werden.

Mit Blick auf die Haushaltslagen auf Landesebene und in den Kommunen benötigt es hier einer verbindlichen Vereinbarung, welche die Schulsozialarbeit stabilisiert, stärkt und dem Handlungsfeld Schulsozialarbeit an Schulen eine Perspektive gibt.